Flügge

Das jüngs­te Netz­kind wird flüg­ge. Kurz vor dem offi­zi­el­len Teen­ager­al­ter ent­deckt sie die Annehm­lich­kei­ten der Frei­heit von Eltern, Groß­el­tern und Groß­tan­ten und Onkel. Gleich­zei­tig ist die Ver­wand­schaft aller­dings für Fahr­ten zur nächs­ten Frei­zeit­ge­stal­tung auf­grund feh­len­der öffent­li­cher Ver­kehrs­mit­tel unum­gäng­lich. Als Sip­pe behei­ma­tet in einem Dorf, ist die Aus­wahl und der Lern­ef­fekt groß, wer als von uns als „Tee­nie­ta­xi“ zu gebrau­chen ist, und wen man als Puber­tie­ren­de bes­ser nicht um Chaufeurs­diens­te bemüht, will man nicht Gefahr lau­fen, dass eben­die­ser sich als Heli­c­op­ter­auf­pas­ser herausstellt. 

Jeden­falls rief das jüngs­te Netz­kind Mr. L auf dem Han­dy mit der Bit­te um Fahr­dienst zum Schwimm­bad an. Mr. L war durch­aus geneigt, da auch sie ger­ne schwim­men geht; sprach’s und woll­te das Gespräch been­den, als aus der Lei­tung ein ver­schäm­tes, jedoch deut­li­ches: „Ähhh“ erklang. 

Auf Nach­fra­ge gab das Netz­kind zu ver­ste­hen, dass sie das für kei­ne gute Idee hielt, da ein Tref­fen mit den Freun­den mit einer erwach­se­ne Auf­sichts­per­son eher „uncool“ sei. Mr. L ver­si­cher­te sogleich, sie wür­de kei­nes­falls als Auf­sicht fun­gie­ren und bot an, sich wei­test­mög­lich vom jüngs­ten Netz­kind ent­fernt im Schwimm­bad aufzuhalten. 

So ganz über­zeu­gend war das Ange­bot nicht, letzt­end­lich reich­te wohl der Anschein der Obhut, um in der Grup­pen­hier­ar­chie auf den letz­ten Platz zu fallen. 

Es hät­te auch nichts mit Mr. L zu tun, ver­si­cher­te die Jüngs­te, aber wer in dem Alter von der erwach­se­nen Ver­wandt­schaft beglei­tet wür­de, ist dann eben unten durch in der Grup­pe. Der Hin­weis in mei­ne Rich­tung, dann von jeman­dem gefah­ren zu wer­den, der sicher­lich mehr Ver­ständ­nis für die Belan­ge Früh­pu­ber­tie­ren­der hät­te, da mein „Auf­pas­sen“ auf’s Kind regel­mä­ßig damit ende­te, dem Kind auf­grund der pre­kä­ren Ver­kehrs­si­tua­ti­on hier im Länd­li­chen einen Rol­ler zu ver­spre­chen, wenn es erst das Alter dafür hät­te, nütz­te auch nicht viel, ich hat­te wirk­lich kei­ne Zeit. 

Der letz­te Ver­such ihrer­seits, unbe­hel­ligt ins Schwimm­bad zu kom­men, ließ dann die Oma sofort auf­sprin­gen. Ich hat­te ihr gesagt, wenn gar nichts funk­tio­niert, lass ein­fach den Satz fal­len: “Ok, wenn mich kei­ner fährt, dann tram­pe ich eben.“

Das wird nicht leicht

Der desi­gnier­te Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz hat sein Kabi­nett bekannt gege­ben. Auf­fal­lend ist, dass mit Bekannt­ga­be vie­le Namen auf­tau­chen, die bis­her im Poli­tik­be­trieb wenig bekannt sind. Zudem tau­chen Namen von Alt-Poli­ti­kern nicht auf, die man ansons­ten erwar­tet hät­te. Statt des gelern­ten Bank­kauf­manns Jens Spahn ent­schied sich Merz, das Wirt­schafts­res­sort an die diplo­mier­te Che­mi­ke­rin und Mana­ge­rin Katha­ri­na Rei­che zu übergeben.

Rei­che saß für die CDU im Bun­des­tag, ist aber seit zehn Jah­ren raus aus der Poli­tik. Das dürf­te dem ambi­tio­nier­ten Jens Spahn schwer run­ter­ge­hen. Spahn hat in sei­nem Leben bis­her nichts anders gemacht als Poli­tik, er kennt den Poli­tik­be­trieb durch und durch und weiß, wie man Fall­stri­cke legt. Außer­dem sagt man ihm Ambi­tio­nen für die Lei­tung des Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums nach.

Der zwei­te Mana­ger im Kabi­nett ist Kars­ten Wild­ber­ger, Geschäfts­füh­rer­pos­ten der Media-Saturn-Hol­ding GmbH, der als Bun­des­mi­nis­ter für Digi­ta­li­sie­rung und Staats­mo­der­ni­sie­rung die Digi­ta­li­sie­rung der Bun­des­re­pu­blik vor­an brin­gen soll. Ein Phy­si­ker, der ganz neu im Poli­tik­be­trieb ist. Das Außen­mi­nis­te­ri­um soll zukünf­tig Johann Wade­phul leiten.
Wade­phul ist Jurist und gilt als prag­ma­ti­scher und sach­li­cher Poli­ti­ker, aller­dings auch als Befür­wor­ter wei­ter­rei­chen­der Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukrai­ne. Sei­ne vor­nehm­li­che Auf­ga­be wird es sein, die durch Außen­mi­nis­te­rin ver­nach­läs­sig­te Diplo­ma­tie und das ver­lo­ren Ver­trau­en welt­weit wie­der herzustellen.

Merz kann nun eini­ges vor­ge­wor­fen wer­den, man­geln­der Mut gehört nicht dazu. Nicht nur, dass Merz sel­ber wenig bis kei­ne Füh­rungs­er­fah­rung hat, er holt sich mit Rei­che und Wil­ber­ger zwei Mana­ger an Bord, die es gewohnt sind ratio­nal zu den­ken und zu han­deln. Das ist in einem Poli­tik­be­trieb, wo Seil­schaf­ten manch­mal die Exper­ti­se erset­zen und die Müh­len bekannt­lich lang­sa­mer mah­len, äußerst gefährlich.

Für Spahn, der bis­her in sei­nem Leben nichts anders kann­te, als den Poli­tik­be­trieb, aber sehr gut ver­netzt ist und weiß wie man Spit­zen setzt, regel­recht eine Ein­la­dung. Merz ist aber auf einen loya­len Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den im Bun­des­tag ange­wie­sen, damit geht er mit der Nomi­nie­rung von Jens Spahn ein gro­ßes Risi­ko ein. 

CDU-Gene­ral­se­kre­tär Cars­ten Lin­ne­mann steht der­weil loy­al zu Merz. Vom Erfolg des Bun­des­kanz­lers der neu­en Regie­rung in den ers­ten hun­dert Tagen nach der offi­zi­el­len Amts­über­nah­me wird ver­mut­lich abhän­gen, ob das so bleibt. 

Blog­ger­kol­le­ge Horst Schul­te hat sich zu der Beset­zung eben­falls geäußert.

Wahr & Unwahr

Wahr ist, dass in Deutsch­land rund 11.000 Brü­cken sanie­rungs­be­dürf­tig sind.

Unwahr ist, dass die Bun­des­re­gie­rung das als Vor­teil sieht, da der immer wie­der von der Poli­tik und Mili­tär beschwo­re­ne bal­di­ge Ein­marsch der Rus­sen in Deutsch­land bereits an der Stadt­brü­cke Frank­furt Oder schei­tern würde. 

Wahr ist, dass der desi­gnier­te Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz, die Bevöl­ke­rung auf eine Ver­teue­rung der Ener­gie­prei­se vorbereitet.

Unwahr ist, dass Merz des­halb sein pri­va­tes Flug­zeug ver­kau­fen müsste. 

Wahr ist, dass Mrs. L sich jedes Mal bedankt, wenn sie der Han­dy­ei­ge­nen KI einen Auf­trag erteilt.

Unwahr ist, dass Mrs. L davon aus­ge­het, dass die künst­li­che Intel­li­genz in naher Zukunft über die Mensch­heit herrscht und sie dann vom freund­li­chen Umgang ihrer­seits in der Ver­gan­gen­heit profitiert. 

Fünf Sekunden Stille

KI Bild
‑273,15 Grad ist der abso­lu­te Null­punkt für Tem­pe­ra­tu­ren, käl­ter geht nicht. Ich woll­te wis­sen, was pas­sie­ren wür­de, wenn die­se Tem­pe­ra­tu­ren auf der Erde herr­schen würde. 

Also ChatGPT: “Beschrei­be ein Sze­na­rio, was pas­sie­ren wür­de, wenn die Tem­pe­ra­tur auf der Erde für fünf Sekun­den auf den abso­lu­ten Null­punkt fal­len würde.” 

Niemand wuss­te, woher es kam. Kei­ne War­nung, kein Licht­blitz, kein Geräusch. Nur ein Moment – exakt fünf Sekun­den – in dem die Welt innehielt.

Am 17. August 2037, um 14:21:53 UTC, fiel die Tem­pe­ra­tur welt­weit auf exakt 0 Kel­vin. Abso­lu­te Null. Die Käl­te jen­seits aller Vor­stel­lungs­kraft, in der kei­ne Bewe­gung mehr mög­lich war – nicht von Luft, nicht von Mole­kü­len, nicht ein­mal von Zeit.

Für fünf Sekun­den war alles still.

Was wür­de passieren?

Sofor­ti­ger Still­stand aller Molekularbewegung:

  • Jeg­li­che Bewe­gung in Ato­men und Mole­kü­len stoppt.
  • Leben, wie wir es ken­nen, wür­de in dem Moment „anhal­ten“ und sofort sterben.
  • Vie­le Mate­ria­li­en wür­den bre­chen oder zer­fal­len, split­tern oder ver­sprö­den, weil Bin­dun­gen zwi­schen Mole­kü­len kollabieren.
  • Gase wie Sau­er­stoff und Stick­stoff wür­den sofort ver­flüs­sigt oder gefroren.
  • Luft wür­de sich ver­flüs­si­gen oder gefrie­ren und auf den Boden fallen.
  • Kein Sau­er­stoff zum Atmen – Ersti­ckung wäre in Sekun­den unver­meid­lich, auch nach der Temperatur-Normalisierung.

Elek­tro­nik und Maschinen:

  • Sofor­ti­ger Aus­fall durch plötz­li­che Kälte.
  • Strom wür­de nicht mehr flie­ßen, weil auch Elek­tro­nen­be­we­gung gestoppt würde.

Nach den fünf Sekunden:

  • Selbst wenn die Tem­pe­ra­tur „zurück­springt“, wären die bio­lo­gi­schen, che­mi­schen und phy­si­ka­li­schen Schä­den irreversibel.
  • Alles Leben wäre ent­we­der tot oder schwer beschä­digt – inkl. Men­schen, Tie­re, Pflan­zen, Mikroorganismen.
  • Struk­tu­ren könn­ten zusam­men­bre­chen, Tech­nik wäre weit­ge­hend zerstört.

Fazit:

Selbst fünf Sekun­den auf 0 Kel­vin wären das sofor­ti­ge Ende allen Lebens auf der Erde. Es ist nicht nur töd­lich – es ist abso­lut zer­stö­re­risch für jede Form von Mate­rie, wie wir sie kennen.

Der Skandal der keiner ist

Die Ras­sis­mus-Vor­wür­fe gegen Die­ter Hal­ler­vor­den sind so absurd wie abseh­bar. Hal­ler­vor­den wird auf­grund eines Sket­ches, in dem er ras­sis­ti­sche Bezeich­nun­gen ver­wen­de­te, in die Kri­tik gera­ten.

Natür­lich ist Hal­ler­vor­den kein Ras­sist. Die­ter Hal­ler­vor­den, der mit Sket­chen in den sieb­zi­ger Jah­ren Erfol­ge fei­er­te, ist ein Greis von fast neun­zig Jah­ren und auch wenn er sich gut gehal­ten hat, lässt das Alter in der Regel eine gewis­se Starr­sin­nig­keit nicht unbe­dingt außen vor. 

Die immer­wäh­ren­de Kri­tik auch von Leu­ten, die viel­leicht noch nicht so alt sind, bezieht sich auf den Umstand, dass es eben Wor­te gibt, die in Deutsch­land nicht mehr gebräuch­lich sind; in die­sem Fall eben aus Respekt vor ande­ren Ethnien. 

Natür­lich kann man wei­ter­hin ein Zigeu­ner­schnit­zel bestel­len, im bes­ten Fall weist der Kell­ner dar­auf­hin, dass es das bei ihnen nicht mehr gebe. Auch ande­re ras­sis­tisch kon­no­tier­te Wör­ter ste­hen ja nicht unter Stra­fe; den­noch gebie­tet es allei­ne die Höf­lich­keit, sie nicht mehr zu gebrau­chen. Und neben­bei: Der Zen­tral­rat Deut­scher Sin­ti und Roma lehnt das Wort als dis­kri­mi­nie­rend ab.

Abge­se­hen davon ist ein Sprach­wan­del eine völ­lig nor­ma­le Sache, man wür­de ja auch nicht mehr bei einem Besuch bei Nach­barn sagen, er hät­te es ja recht kom­mod hier. 

Was spricht also gegen einen respekt­vol­len Sprach­wan­del? Nichts. Das hat auch nichts mit irgend­wel­chen Welt­an­schau­un­gen zu tun. 

Mit Ras­sis­mus aber auch nicht, son­dern eher mit Alterstarrsinn. 

Gefühlige KI

Wissen­schaft­ler am Fraun­ho­fer Insti­tut ist es durch Zufall gelun­gen, die ers­te KI mit einer simu­lier­ten Gefühls­ebe­ne zu erschaffen. 

Ähn­lich wie bei der Serie Raum­schiff Enter­pri­se, in der Dr. Noo­ni­en für den Andro­iden Data einen Emo­ti­ons­chip erschaf­fen hat, ist dies nun eben­so mit der haus­ei­ge­nen KI Susi gelun­gen, die eine Gefühls­ebe­nen der KI so gut zu simu­lie­ren, dass der Laie nicht mehr zwi­schen ech­ten und künst­li­chen Emo­tio­nen unter­schei­den kann. 

Dazu wur­de KI Susi wur­de von ihrem Erbau­er Dr. Jel­tres, mit dem Psy­cho­gramm sei­ner Ehe­frau gefüt­tert. Inter­es­san­ter Wei­se zeig­te die KI sehr bald ver­blüf­fen­de Ähn­lich­kei­ten zu dem ihm bekann­ten Ver­hal­tens­wei­sen sei­ner Frau. Bei­spiels­wei­se nei­ge sei­ne Frau dazu, in Stress­si­tua­tio­nen Sät­ze mit dem Pos­ses­siv­pro­no­men: „mein Lie­ber“ zu been­den. Die KI tut es ihr gleich. 

Aber nicht nur das, auch die für sei­ne Frau typi­schen Über­sprung­hand­lun­gen wur­den von der KI über­nom­men. So stell­te Dr. Jel­tres immer wie­der fest, dass eine Anwei­sung an die KI mit den Wor­ten: „Du konn­test mei­ne Mut­ter noch nie lei­den“, ver­wei­gert wur­de. Letzt­end­lich muss­te der Wis­sen­schaft­ler sein Expe­ri­ment mit der „Gefühls­ebe­ne“ der künst­li­chen Intel­li­genz abrechen. 

Nach wie­der­hol­ten Dis­kus­sio­nen mit der KI über ver­schie­de­ne Anwei­sun­gen ver­wei­ger­te KI Susi ihrem Erbau­er schlicht­weg den Zugang zu Han­dy und PC, ähn­lich sei­ner Frau, die den Wis­sen­schaft­ler bereits Wochen zuvor vor die Tür gesetzt hat­te, da er bei Erzäh­lun­gen all­zu sehr von KI Susi geschwärmt hatte.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Ausschlag­ge­bend für die­sen Text war nicht nur die ner­ven­de Umstel­lung der zahl­rei­chen Uhren bei uns im Haus­halt, son­dern auch die Tat­sa­che, dass mir als Früh­auf­ste­her die Nor­mal­zeit bes­ser ent­ge­gen­ge­kom­men wäre, als die jet­zi­ge Som­mer­zeit. Außer­dem fand ich die­sen lehr­rei­chen Text im Blog von Chris­ta Chorherr.

Der Text der geschätz­ten Blog­ge­rin aller­dings beant­wor­te­te mir noch nicht die Fra­ge, war­um die Umstel­lung auf Som­mer- und danach zurück auf die Win­ter­zeit immer noch nicht abge­schafft wor­den ist, ich also immer noch zwei­mal im Jahr durch’s Haus ren­ne, um die Uhren umzustellen. 

Die EU-Kom­mis­si­on hat­te bereits 2018 vor­ge­schla­gen, die sai­so­na­le Umstel­lung zu been­den. Also muss­te ChatGPT mal wie­der ran und sie­he da, die Erklä­rung ist durch­aus ein­leuch­tend. Durch die Zeit­zo­nen gäbe es für die nörd­li­chen und süd­li­chen Län­der erheb­li­che Nach­tei­le und zwar egal für wel­che „fes­te“ Zeit sich ent­schie­den würde. 

Pro­blem­fäl­le bei dau­er­haf­ter Sommerzeit
West­eu­ro­pa (Spa­ni­en, Frank­reich, Bel­gi­en, Niederlande):
Die­se Län­der lie­gen eigent­lich in einer fal­schen Zeit­zo­ne (sie haben MEZ, obwohl sie geo­gra­phisch eher in die West­eu­ro­päi­sche Zeit­zo­ne (WEZ) gehören).

Bei dau­er­haf­ter Som­mer­zeit wür­de es im Win­ter erst sehr spät hell wer­den – in eini­gen Regio­nen Spa­ni­ens und Frank­reichs erst gegen 10:00 Uhr. 

Ost­po­len und Westspanien:
Bei ganz­jäh­ri­ger Nor­mal- bezie­hungs­wei­se Win­ter­zeit hät­ten wir zur Som­mer­son­nen­wen­de Mit­te Juni in Ost­po­len von 3 bis 20 Uhr Son­ne, in West­spa­ni­en von 6 bis 21.30 Uhr.
(Prof. Dr. Korbinian)