Fünf Sekunden Stille

KI Bild
‑273,15 Grad ist der abso­lu­te Null­punkt für Tem­pe­ra­tu­ren, käl­ter geht nicht. Ich woll­te wis­sen, was pas­sie­ren wür­de, wenn die­se Tem­pe­ra­tu­ren auf der Erde herr­schen würde. 

Also ChatGPT: “Beschrei­be ein Sze­na­rio, was pas­sie­ren wür­de, wenn die Tem­pe­ra­tur auf der Erde für fünf Sekun­den auf den abso­lu­ten Null­punkt fal­len würde.” 

Niemand wuss­te, woher es kam. Kei­ne War­nung, kein Licht­blitz, kein Geräusch. Nur ein Moment – exakt fünf Sekun­den – in dem die Welt innehielt.

Am 17. August 2037, um 14:21:53 UTC, fiel die Tem­pe­ra­tur welt­weit auf exakt 0 Kel­vin. Abso­lu­te Null. Die Käl­te jen­seits aller Vor­stel­lungs­kraft, in der kei­ne Bewe­gung mehr mög­lich war – nicht von Luft, nicht von Mole­kü­len, nicht ein­mal von Zeit.

Für fünf Sekun­den war alles still.

Was wür­de passieren?

Sofor­ti­ger Still­stand aller Molekularbewegung:

  • Jeg­li­che Bewe­gung in Ato­men und Mole­kü­len stoppt.
  • Leben, wie wir es ken­nen, wür­de in dem Moment „anhal­ten“ und sofort sterben.
  • Vie­le Mate­ria­li­en wür­den bre­chen oder zer­fal­len, split­tern oder ver­sprö­den, weil Bin­dun­gen zwi­schen Mole­kü­len kollabieren.
  • Gase wie Sau­er­stoff und Stick­stoff wür­den sofort ver­flüs­sigt oder gefroren.
  • Luft wür­de sich ver­flüs­si­gen oder gefrie­ren und auf den Boden fallen.
  • Kein Sau­er­stoff zum Atmen – Ersti­ckung wäre in Sekun­den unver­meid­lich, auch nach der Temperatur-Normalisierung.

Elek­tro­nik und Maschinen:

  • Sofor­ti­ger Aus­fall durch plötz­li­che Kälte.
  • Strom wür­de nicht mehr flie­ßen, weil auch Elek­tro­nen­be­we­gung gestoppt würde.

Nach den fünf Sekunden:

  • Selbst wenn die Tem­pe­ra­tur „zurück­springt“, wären die bio­lo­gi­schen, che­mi­schen und phy­si­ka­li­schen Schä­den irreversibel.
  • Alles Leben wäre ent­we­der tot oder schwer beschä­digt – inkl. Men­schen, Tie­re, Pflan­zen, Mikroorganismen.
  • Struk­tu­ren könn­ten zusam­men­bre­chen, Tech­nik wäre weit­ge­hend zerstört.

Fazit:

Selbst fünf Sekun­den auf 0 Kel­vin wären das sofor­ti­ge Ende allen Lebens auf der Erde. Es ist nicht nur töd­lich – es ist abso­lut zer­stö­re­risch für jede Form von Mate­rie, wie wir sie kennen.

Der Skandal der keiner ist

Die Ras­sis­mus-Vor­wür­fe gegen Die­ter Hal­ler­vor­den sind so absurd wie abseh­bar. Hal­ler­vor­den wird auf­grund eines Sket­ches, in dem er ras­sis­ti­sche Bezeich­nun­gen ver­wen­de­te, in die Kri­tik gera­ten.

Natür­lich ist Hal­ler­vor­den kein Ras­sist. Die­ter Hal­ler­vor­den, der mit Sket­chen in den sieb­zi­ger Jah­ren Erfol­ge fei­er­te, ist ein Greis von fast neun­zig Jah­ren und auch wenn er sich gut gehal­ten hat, lässt das Alter in der Regel eine gewis­se Starr­sin­nig­keit nicht unbe­dingt außen vor. 

Die immer­wäh­ren­de Kri­tik auch von Leu­ten, die viel­leicht noch nicht so alt sind, bezieht sich auf den Umstand, dass es eben Wor­te gibt, die in Deutsch­land nicht mehr gebräuch­lich sind; in die­sem Fall eben aus Respekt vor ande­ren Ethnien. 

Natür­lich kann man wei­ter­hin ein Zigeu­ner­schnit­zel bestel­len, im bes­ten Fall weist der Kell­ner dar­auf­hin, dass es das bei ihnen nicht mehr gebe. Auch ande­re ras­sis­tisch kon­no­tier­te Wör­ter ste­hen ja nicht unter Stra­fe; den­noch gebie­tet es allei­ne die Höf­lich­keit, sie nicht mehr zu gebrau­chen. Und neben­bei: Der Zen­tral­rat Deut­scher Sin­ti und Roma lehnt das Wort als dis­kri­mi­nie­rend ab.

Abge­se­hen davon ist ein Sprach­wan­del eine völ­lig nor­ma­le Sache, man wür­de ja auch nicht mehr bei einem Besuch bei Nach­barn sagen, er hät­te es ja recht kom­mod hier. 

Was spricht also gegen einen respekt­vol­len Sprach­wan­del? Nichts. Das hat auch nichts mit irgend­wel­chen Welt­an­schau­un­gen zu tun. 

Mit Ras­sis­mus aber auch nicht, son­dern eher mit Alterstarrsinn. 

Gefühlige KI

Wissen­schaft­ler am Fraun­ho­fer Insti­tut ist es durch Zufall gelun­gen, die ers­te KI mit einer simu­lier­ten Gefühls­ebe­ne zu erschaffen. 

Ähn­lich wie bei der Serie Raum­schiff Enter­pri­se, in der Dr. Noo­ni­en für den Andro­iden Data einen Emo­ti­ons­chip erschaf­fen hat, ist dies nun eben­so mit der haus­ei­ge­nen KI Susi gelun­gen, die eine Gefühls­ebe­nen der KI so gut zu simu­lie­ren, dass der Laie nicht mehr zwi­schen ech­ten und künst­li­chen Emo­tio­nen unter­schei­den kann. 

Dazu wur­de KI Susi wur­de von ihrem Erbau­er Dr. Jel­tres, mit dem Psy­cho­gramm sei­ner Ehe­frau gefüt­tert. Inter­es­san­ter Wei­se zeig­te die KI sehr bald ver­blüf­fen­de Ähn­lich­kei­ten zu dem ihm bekann­ten Ver­hal­tens­wei­sen sei­ner Frau. Bei­spiels­wei­se nei­ge sei­ne Frau dazu, in Stress­si­tua­tio­nen Sät­ze mit dem Pos­ses­siv­pro­no­men: „mein Lie­ber“ zu been­den. Die KI tut es ihr gleich. 

Aber nicht nur das, auch die für sei­ne Frau typi­schen Über­sprung­hand­lun­gen wur­den von der KI über­nom­men. So stell­te Dr. Jel­tres immer wie­der fest, dass eine Anwei­sung an die KI mit den Wor­ten: „Du konn­test mei­ne Mut­ter noch nie lei­den“, ver­wei­gert wur­de. Letzt­end­lich muss­te der Wis­sen­schaft­ler sein Expe­ri­ment mit der „Gefühls­ebe­ne“ der künst­li­chen Intel­li­genz abrechen. 

Nach wie­der­hol­ten Dis­kus­sio­nen mit der KI über ver­schie­de­ne Anwei­sun­gen ver­wei­ger­te KI Susi ihrem Erbau­er schlicht­weg den Zugang zu Han­dy und PC, ähn­lich sei­ner Frau, die den Wis­sen­schaft­ler bereits Wochen zuvor vor die Tür gesetzt hat­te, da er bei Erzäh­lun­gen all­zu sehr von KI Susi geschwärmt hatte.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Ausschlag­ge­bend für die­sen Text war nicht nur die ner­ven­de Umstel­lung der zahl­rei­chen Uhren bei uns im Haus­halt, son­dern auch die Tat­sa­che, dass mir als Früh­auf­ste­her die Nor­mal­zeit bes­ser ent­ge­gen­ge­kom­men wäre, als die jet­zi­ge Som­mer­zeit. Außer­dem fand ich die­sen lehr­rei­chen Text im Blog von Chris­ta Chorherr.

Der Text der geschätz­ten Blog­ge­rin aller­dings beant­wor­te­te mir noch nicht die Fra­ge, war­um die Umstel­lung auf Som­mer- und danach zurück auf die Win­ter­zeit immer noch nicht abge­schafft wor­den ist, ich also immer noch zwei­mal im Jahr durch’s Haus ren­ne, um die Uhren umzustellen. 

Die EU-Kom­mis­si­on hat­te bereits 2018 vor­ge­schla­gen, die sai­so­na­le Umstel­lung zu been­den. Also muss­te ChatGPT mal wie­der ran und sie­he da, die Erklä­rung ist durch­aus ein­leuch­tend. Durch die Zeit­zo­nen gäbe es für die nörd­li­chen und süd­li­chen Län­der erheb­li­che Nach­tei­le und zwar egal für wel­che „fes­te“ Zeit sich ent­schie­den würde. 

Pro­blem­fäl­le bei dau­er­haf­ter Sommerzeit
West­eu­ro­pa (Spa­ni­en, Frank­reich, Bel­gi­en, Niederlande):
Die­se Län­der lie­gen eigent­lich in einer fal­schen Zeit­zo­ne (sie haben MEZ, obwohl sie geo­gra­phisch eher in die West­eu­ro­päi­sche Zeit­zo­ne (WEZ) gehören).

Bei dau­er­haf­ter Som­mer­zeit wür­de es im Win­ter erst sehr spät hell wer­den – in eini­gen Regio­nen Spa­ni­ens und Frank­reichs erst gegen 10:00 Uhr. 

Ost­po­len und Westspanien:
Bei ganz­jäh­ri­ger Nor­mal- bezie­hungs­wei­se Win­ter­zeit hät­ten wir zur Som­mer­son­nen­wen­de Mit­te Juni in Ost­po­len von 3 bis 20 Uhr Son­ne, in West­spa­ni­en von 6 bis 21.30 Uhr.
(Prof. Dr. Korbinian)

Finanzpaket – nachhaltig oder Strohfeuer?

Nun also doch: Locke­rung der Schul­den­brem­se, um die Bun­des­wehr auf­zu­rüs­ten und die maro­de Infra­struk­tur zu sanie­ren. Im Prin­zip ist das eine wohl unum­gäng­lich und das ande­re drin­gend gebo­ten. Inves­ti­ve Schul­den sind gute Schul­den, wenn, ja wenn, das Gan­ze nicht nur ein Stroh­feu­er ist, son­dern als Anschub­fi­nan­zie­rung ein nach­hal­ti­ges Wirt­schafts­wachs­tum nach sich zieht. Da gibt es aller­dings ein paar klei­ne, aber nicht zu über­se­hen­de Stolpersteine.

Die Infrastruktur

Öffent­li­che Pro­jek­te sind unter bestimm­ten Umstän­den euro­pa­weit aus­zu­schrei­ben. Im Bau­sek­tor sind das bei­spiels­wei­se Bau­auf­trä­ge über 5 Mil­lio­nen Euro, somit dürf­te das die meis­ten Pro­jek­te zur Sanie­rung der maro­den Infra­struk­tur betref­fen. Soweit ich weiß, zählt dabei in ers­ter Linie der Preis, die Richt­li­nie der Tarif­bin­dung bei­spiels­wei­se ist Län­der­sa­che. Statt also hier hei­mi­sche tarif­treue Unter­neh­men zu beauf­tra­gen, könn­te das Pro­ze­de­re dazu füh­ren, dass rumä­ni­sche Unter­neh­men maro­de deut­sche Brü­cken sanieren.

Aufrüstung des Militärs

Die Auf­rüs­tung der Bun­des­wehr wird zwei­fels­oh­ne zu einem Wirt­schafts­hype füh­ren und das nicht nur für namen­haf­te Kriegs­ge­rä­te­her­stel­ler, son­dern auch für alle ande­ren Gewer­ke. Letzt­end­lich wird ja auch die Infra­struk­tur mit Gebäu­den und Lie­gen­schaf­ten saniert oder gar neu gebaut wer­den müs­sen. Der „Kun­de“ ist aller­dings letzt­end­lich die Bun­des­re­pu­blik, die sich mit rie­si­gen Schul­den die Moder­ni­sie­rung der Armee erkauft. Es wird also für die Schul­den als Anschub­fi­nan­zie­rung kei­ne wert­schöp­fen­den Pro­duk­te gene­riert, sieht man mal von den wenig mehr Steu­er­ein­nah­men der erwei­ter­ten Wert­schöp­fungs­ket­te rund um die Kaser­nen ab.

Die Sinn­haf­tig­keit will und kann ich auch gar nicht bewer­ten, letzt­end­lich leben wir offen­bar in einer Welt, die eine schlag­kräf­ti­ge Armee braucht. Bul­ler­bü ist ein schö­ner Traum, aber unrealistisch.

Umwelt und Klima

Die von den Grü­nen ver­han­del­te Sum­me für den Umwelt­schutz ist ver­mut­lich nichts wei­ter als ein „Green­wa­shing“, der Kli­ma – und Umwelt­schutz wird ver­mut­lich zweit­ran­gig. Denn – für die Auf­rüs­tung der Bun­des­wehr wer­den im Pro­duk­ti­ons­pro­zess nicht nur Unmen­gen Ener­gie gebraucht, die Unter­neh­men wer­den in den nächs­ten Jah­ren schlicht­weg kei­ne Zeit für die Umset­zung von Kli­ma­pro­jek­ten haben. Ver­bren­ner­mo­to­ren wer­den (für den mili­tä­ri­schen Ein­satz) wie­der gebraucht und letzt­end­lich steht ver­mut­lich Fra­ge nach dem Zeit­punkt der Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2045 im Raum.

Wenn die Mit­tel für Mili­tär und Infra­struk­tur ziel­ge­rich­tet und effi­zi­ent ver­wen­det wer­den, um auch län­ger­fris­tig Wirt­schaft und Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit zu stär­ken, ist das Schul­den­pa­ket sicher sinn­voll, aller­dings habe ich da so mei­ne Zweifel.

Eine Billion Euro


Der desi­gnier­te Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz will ein Son­der­ver­mö­gen auf den Weg brin­gen, um Rüs­tung und Infra­struk­tur anzu­kur­beln. Die BILD-Zei­tung schreibt was von 800 Mil­li­ar­den Euro, die FAZ gar von 900 Mil­li­ar­den Euro Sondervermögen. 

Ich will das gar nicht bewer­ten, inves­ti­ve Schul­den hal­te ich an der Stel­le auch für rich­tig. Über die Sum­me kann man natür­lich strei­ten, dar­um soll es hier aber auch nicht gehen. Mich inter­es­siert die Zah­le­narith­me­tik. Ich kann mir schon eine Mil­li­ar­de als Geld­wert nicht vor­stel­len, weit weni­ger kann ich mir über­haupt eine Zahl von einer Bil­li­on vor­stel­len, aber wozu gibt’s den ChatGPT? 

Also habe ich die KI gebe­ten, die Zahl von einer Bil­li­on zu ver­sinn­bild­li­chen. Also los:

„Eine Bil­li­on Kilo­me­ter ent­spricht etwa 6.700-mal dem Abstand von der Erde zur Son­ne (durch­schnitt­lich etwa 149,6 Mil­lio­nen Kilo­me­ter). Das bedeu­tet, du könn­test etwa 6.700-mal mit einem Raum­schiff von der Erde zur Son­ne flie­gen und zurück.

Hilft mir nicht wirk­lich weiter.

Nächs­te Analogie:
„Eine Bil­li­on Sekun­den ent­spricht etwa 31.700 Jah­ren. Das bedeu­tet, wenn du jede Sekun­de einen Stein auf einen Hau­fen legst, wür­dest du etwa 31.700 Jah­re brau­chen, um eine Bil­li­on Stei­ne zu sammeln.”

Schon bes­ser, aber immer noch jen­seits mei­ner Vorstellungskraft.

„Stell dir vor, du hast eine Bil­li­on Euro. Wenn du jeden Tag 1 Mil­li­on Euro aus­gibst, wür­dest du etwa 2.740 Jah­re brau­chen, um das gan­ze Geld auszugeben.”

Ich und ca. 34 Gene­ra­tio­nen nach mir, könn­ten also jeden Tag ein luxu­riö­ses Haus erwer­ben und das bis ins Jahr 4765. 

Wahn­sinn…

Russland Gas vom US-Investor?

Im Sep­tem­ber des Jah­res 2022 wur­de mit vier Spren­gun­gen ein Anschlag auf die Nord-Stream Pipe­line ver­übt. Prä­si­dent Biden hat­te zuvor im Jahr 2022 das Ende von Nord-Stream 2 ein­ge­läu­tet. Die Nach­fra­ge wie die USA das bewerk­stel­li­gen wol­len, da ja die Gas­pipe­line unter der Kon­trol­le Deutsch­lands stün­de, tat der dama­li­ge Prä­si­dent der USA lapi­dar ab. Scholz stand unter­wür­fig dane­ben und ant­wor­te­te, dass Deutsch­land fest an der Sei­te der USA steht und (sinn­ge­mäß) die Gas­lie­fe­run­gen aus Russ­land been­den wol­len. Das Ergeb­nis ist bekannt. 

Die Medi­en beeil­ten sich nach „auf­wän­di­ger“ Recher­che einen ukrai­ni­schen Hob­by­tau­cher als Täter zu benen­nen, des­sen DNA zusam­men mit Spreng­stoffspu­ren auf einem klei­nen Boot sicher­ge­stellt wur­den. Alle Ermitt­lun­gen wur­den sehr schnell eingestellt. 

In Fol­ge der Spren­gung kam es in Deutsch­land zu einer Ener­gie­kri­se, ins­be­son­de­re die Indus­trie litt unter den hor­ren­den Gas­prei­sen. Der­weil stan­den die Freun­de der USA, allen vor­an Anna­le­na Baer­bock, in Treue fest zur USA und beton­ten immer wie­der die not­wen­di­ge „Unab­hän­gig­keit“ von der Gas­ver­sor­gung aus Russ­land. Die USA konn­te sich die Hän­de rei­ben, ihr Ziel erreicht: Die Ver­hin­de­rung des Zusam­men­ge­hens deut­scher Tech­nik mit rus­si­schen Roh­stof­fen war erreicht. 

Die ehe­ma­li­ge Außen­mi­nis­te­rin wur­de für ihre USA-Gefolg­schaft von der Times gar in die Lis­te der auf­stre­ben­den Per­sön­lich­kei­ten auf­ge­nom­men. Bedin­gungs­lo­se Treue wird halt belohnt. 

Zäh­ne­knir­schend nahm die Bevöl­ke­rung die Ver­teue­rung der Ener­gie­prei­se in Kauf, das Nar­ra­tiv von der Schwä­chung der wirt­schaft­li­chen Basis Putins ver­fing sich in den Köp­fen. Rus­si­sches Gas floss frei­lich wei­ter nach Deutsch­land, über Umwe­ge und natür­lich wesent­lich teurer.

Die USA bot groß­zü­gig LNG-Gas an, das zu 80 Pro­zent im Frack­ing­ver­fah­ren gewon­nen wird, die USA sind inzwi­schen der zweit­höchs­te Gas­lie­fe­rant hin­ter Schwe­den. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Ins­be­son­de­re der desi­gnier­te Bun­des­kanz­ler Merz sprach sich sei­ner­zeit für einen nach­hal­ti­gen Stopp von Gas­lie­fe­run­gen aus Russ­land aus. Inzwi­schen ist klar: Erklär­tes Ziel war und ist es, die Gas­pipe­line unter die Kon­trol­le der USA zu bekommen. 

Der US-ame­ri­ka­ni­sche Inves­tor Ste­phen Lynch bekun­det Inter­es­se an der still­ge­leg­ten Erd­gas Pipe­line Nord Stream 2. Er sieht die Gele­gen­heit, die Ener­gie­ver­sor­gung Euro­pas mit Erd­gas zu übernehmen. 

Jens Ber­ger schreibt dazu: “Soll­te es wirk­lich so weit kom­men, dass US-Inves­to­ren Nord Stream 2 kau­fen und zusam­men mit Gaz­prom wie­der in Betrieb neh­men, steht Deutsch­land ziem­lich dumm da. Die FT zitiert dazu einen ehe­ma­li­gen hoch­ran­gi­gen US-Beam­ten mit den Wor­ten: „Die USA wür­den sagen: ‘Nun, jetzt wird Russ­land ver­läss­lich sein, weil ver­trau­ens­wür­di­ge Ame­ri­ka­ner mit­ten­drin sind’. Die US-Inves­to­ren wür­den ‚Geld für nichts‘ kas­sie­ren“. Und genau so sieht es aus. Deutsch­land wür­de Opfer sei­ner eige­nen (fal­schen) Erzäh­lun­gen. Man wür­de for­mal das Gas bei US-Unter­neh­men kau­fen und damit noch nicht ein­mal die eige­nen Sank­tio­nen ver­let­zen. Man wür­de also wie beim Drei­ecks­han­del mit rus­si­schem LNG am Ende auch rus­si­sches Gas bezie­hen, dafür aber wesent­lich höhe­re Prei­se zah­len. Doch nicht nur das. Man wür­de sich zudem bei den Gasim­por­ten von den USA abhän­gig machen.”

Wäh­rend Deutsch­land sich also in mora­li­schen Heu­che­lei­en suhlt, wird die Ver­sor­gung mit rus­si­schem Gas in naher Zukunft ver­mut­lich kom­plett von US-Inves­to­ren über­nom­men. Der Inves­tor argu­men­tiert, dass der Besitz der Pipe­line den USA einen bes­se­ren Hebel in Frie­dens­ver­hand­lun­gen mit Russ­land ver­schaf­fen würde.

Außer Frau Baer­bock glaubt das sicher niemand. 

Ein Sauerländer als Bundeskanzler?!

In Anleh­nung an den Text über das Sau­er­land des Blogs Flie­gen­de Bret­ter, füh­le ich mich als Sau­er­län­der auf­ge­for­dert auch etwas aus dem Näh­käst­chen zu plau­dern, zumal es ja eine eige­ne Rubrik „Sau­er­land“ gibt, die sich mit dem Land­strich beschäftigt. 

Zuerst aber muss ich geste­hen, dass mein jet­zi­ger Wohn­ort eigent­lich nur noch dem Rand des Sau­er­lands zuzu­ord­nen ist; sei’s drum, min­des­tens kann ich sagen, dass der nächs­te Bun­des­kanz­ler, der Sau­er­län­der Fried­rich Merz hier im Nach­bar­ort in Rüt­hen sein Abitur gemacht hat. Rüt­hen wird als eine der nörd­li­chen Grenz­ge­mein­den des Sau­er­lan­des betrach­tet, zusam­men mit War­stein und Bri­lon. Fried­rich Merz ist zwar gebür­tig aus Bri­lon, jedoch nach Aus­sa­ge sei­ner Jahr­gangs­kol­le­gen wegen unge­bühr­li­chem Ver­hal­ten nach Rüt­hen ans Gym­na­si­um gewechselt. 

Das Sau­er­land jeden­falls ist poli­tisch schwarz wie ein Koh­len­kel­ler, ein­zig eini­ge Dör­fer ver­zeich­nen eine SPD- Mehr­heit. Was nicht so bekannt ist: Wir haben hier im Sau­er­land zig Metall­ver­ar­bei­ten­de Indus­trien, Schmie­den und Gie­ße­rei­en und natür­lich vie­le Braue­rei­en. Bier ist hier so etwas wie ein Nah­rungs­mit­tel. In jedem Dorf gib’s eine Schüt­zen­hal­le, wer – ins­be­son­de­re in einem der klei­ne­ren Dör­fer wohnt – wird sozu­sa­gen mit dem Ein­woh­ner­schein im Schüt­zen­ver­ein auf­ge­nom­men. Anders käme man im Alter auch kaum in die Erde, sind es doch die Schüt­zen, die den Sarg tra­gen. Apro­pos Beer­di­gun­gen. Die sind hier im Sau­er­land nur mäßig von Trau­er umge­ben, zumal wenn es jeman­den trifft, der auf­grund des Alters dran war. 

Nach Hoch­amt und Beer­di­gung und dem Anstands­kaf­fe kommt der ers­te Ver­dau­ungs­schnaps auf den Tisch, gefolgt von Unmen­gen an Bier. Hek­to­li­ter­wei­se Bier fließt auch an den Schüt­zen­fest­ta­gen, man trinkt halt so viel, wie phy­si­ka­lisch in den Kör­per passt, unge­ach­tet der Pro­mil­le­wer­te. Das führt dann oft­mals zu kurio­sen Sze­nen, bei­spiels­wei­se, wenn jemand in einem frem­den Bett auf­wacht und nicht mehr weiß wie er dahin gekom­men ist. Wer annä­hernd am Sau­er­län­der Men­schen­schlag inter­es­siert ist, dem emp­feh­le ich ganz ger­ne das Buch “Glau­be, Sit­te, Hei­mat: Ein Schwank vom Schüt­zen­fest” von Ste­fan Ens­te, Ens­te kommt aus dem Nach­bar­städt­chen, dort wo das vie­le Bier für die Schüt­zen­fes­te am Rand des Sau­er­lands gebraut wird, aus Warstein.

Übri­gens trinkt im Sau­er­land­je­der jedes Dorf sei­ne sei­ne eige­ne Braue­rei leer. Man begeht sozu­sa­gen einen Fre­vel in Schmal­len­berg eine War­stei­ner Bier zu ver­lan­gen, selbst­ver­ständ­lich ist im Hoch­sauer­land nur Veltins im Ange­bot. Umge­kehrt kön­nen sie mit einem Raus­wurf rech­nen, wenn sie in einer War­stei­ner Knei­pe nach einem Veltins fra­gen. Zusam­men­ge­fasst ist der Sau­er­län­der also trink­fest, arbeit­sam, (Die Arbeits­klei­dung vor Sams­tag­nach­mit­tag abzu­le­gen, gilt als Ver­feh­lung sau­er­län­di­schem Mit­ein­an­ders), wort­karg (hä?), leicht mis­an­throp (Was will der denn hier?) und all­ge­mein etwas schwie­rig. Stimmt doch woll?